Fettschürze entfernen – was müssen Sie beachten?

Autor: Dr. Med. Nils Stechl | Lesezeit: 4 Minuten

Das Wichtigste in Kürze:

  • OP als einzige Lösung bei starkem Hautüberschuss: Sport und Ernährung allein reichen oft nicht aus – eine Bauchdeckenstraffung entfernt überschüssige Haut und Fett dauerhaft.
  • Klare Heilungszeit & Nachsorge: Nach 2–3 Wochen sind leichte Aktivitäten möglich, volle Belastung erst nach 6 Wochen, Narben verblassen meist nach 6–8 Monaten.
  • Mögliche Risiken & realistisches Ergebnis: Neben üblichen OP-Risiken wie Entzündungen oder Blutungen hängt das Endergebnis stark von der individuellen Ausgangssituation ab.

Ob durch eine Schwangerschaft oder eine starke Gewichtsreduzierung, durch die schlaffe Haut sowie die ebenfalls erschlafften Bauchmuskeln entsteht oftmals eine sogenannte Fettschürze, die das optische Erscheinungsbild deutlich beeinträchtigt. Zusätzlich leidet hierunter in vielen Fällen ebenfalls das allgemeine Wohlbefinden und das Selbstbewusstsein. Doch durch eine Operation ist es wieder möglich, zu einem schöneren Körperbild zu gelangen.

Fettschürze

Fettschürze entfernen – Training allein reicht oftmals nicht aus

Üblicherweise wird zunächst mithilfe einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und einem geeigneten Fitnessplan versucht, Gewicht zu reduzieren sowie die Bauchmuskeln zu stärken.

Allerdings führt dies nicht immer zu dem gewünschten Erfolg, denn bei einem besonders ausgeprägten Hautüberschuss und einem geschwächten Bindegewebe wird die Fettschürze in der Regel dennoch weiterhin vorhanden bleiben.

Sobald diese jedoch als störend empfunden wird oder sogar eine psychische Belastung darstellt, bietet sich eine Operation an. Das ist auch dann der Fall, wenn die Fettschürze gesundheitliche Einschränkungen oder Probleme mit sich bringt, wie zum Beispiel Blutergüsse und Entzündungen.

Ablauf der Fettschürzen Operation

Um die Fettschürze zu entfernen, wird eine Bauchdeckenstraffung durchgeführt. Vor dem Eingriff zeichnet der Arzt sämtliche Schnittränder genau auf und vermisst alle notwendigen Bereiche. Die Operation wird nur unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei wird oberhalb des Schambereiches ein Schnitt quer über den Bauch gesetzt. Der Arzt wird anschließend Fett sowie Haut von der Bauchmuskulatur lösen und die Entfernung des überschüssigen Gewebes durchführen. Unter Umständen ist es zudem notwendig, um den Bauchnabel herum zu schneiden, damit ein Versetzen möglich ist. Danach erfolgt die Straffung der Haut und das Nähen der Wunden. Da sich diese innerhalb der Bikinizone befinden, fallen die zurückbleibenden Narben nicht auf. Die Operation selbst nimmt etwa eineinhalb bis drei Stunden in Anspruch.

Es ist außerdem möglich, dass die Entfernung der Fettschürze zusammen mit der Entfernung weiterer Fettdepots und Haut, sowie eine zusätzliche Bauchfettabsaugung, durchgeführt wird.

Wie läuft die Nachbehandlung ab?

Die Operation wird stationär durchgeführt, wobei ein Aufenthalt von etwa zwei bis drei Tagen einzuplanen ist. Nach dem Eingriff verbleiben im Bereich der Wunden für ein paar Tage Drainagen, damit der Abfluss des Wundwassers gewährleistet ist. Außerdem ist zur Unterstützung der Wundheilung ein Bauchgurt zu tragen, der nicht nur die Spannung auf die Nähte minimiert, sondern ebenfalls das Risiko von Nachblutungen senkt.
Nach der Operation müssen sich die Patienten hauptsächlich in den ersten Wochen deutlich schonen. Für den Heilungsverlauf sind ungefähr zwei bis drei Wochen einzurechnen. Nach ungefähr sechs Wochen ist eine komplette Belastung in der Regel wieder möglich. Nach circa sechs bis achten Monaten verblassen dann auch die Narben.

Etwaige Risiken

Wie bei anderen Operationen, kann auch eine Fettschürzen-Operation Risiken mit sich bringen. Hierzu gehören zum Beispiel postoperative sowie intraoperative Blutungen, Störungen der Wundheilung sowie Entzündungen. Bei einer dementsprechenden Veranlagung ist es in seltenen Fällen zudem möglich, dass es eine verstärkte Bildung von Narben auftritt.

Mit welchem Ergebnis ist zu rechnen?

Das endgültige Resultat der Operation hängt von der jeweils individuellen Ausgangssituation ab. Bei einem Patienten mit Normalgewicht wird beispielsweise das Ergebnis in der Regel etwas besser ausfallen, als bei einem Patienten mit einer stark überschüssigen Bauchdecke. Hierüber klärt der behandelnde Arzt jeden Patienten individuell auf. Eine straffere Bauchdecke ist durch die Entfernung der Fettschürze jedoch durchaus möglich.

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